Vorbereitung, Interview führen und die finale Video-Produktion, bei einem Video-Interview kommen einige Punkte zusammen. Gerade als Anfänger gibt es einige Stolpersteine, die man am besten vermeiden sollte. Nach über einem Jahrzehnt im Bereich Videoproduktion haben wir schon so einiges erlebt. Wir wollen unsere Erfahrungen teilen und die Do’s und Dont’s beim Interviewdreh aufzeigen.
Bereite Dich gründlich auf das Interview vor
Die richtige Vorbereitung ist das A und O eines jeden Interviews. Denn wer nicht weiß, wie beispielsweise der Name des Gegenübers richtig ausgesprochen wird, disqualifiziert sich schnell als unseriös. Recherchiere deswegen gründlich zu den Hintergründen deines Interview-Gastes. Wie ist er aufgewachsen, welche Hürden müsste er in seinem Leben überwinden und was ist seine Motivation? Verlasse dich dabei nicht nur auf eine Quelle, sondern nutze das Internet und womöglich auch beispielsweise Biographien. So kannst du dich auf die wichtigen Fragen konzentrieren und bekommst ein spannendes, aussagekräftiges Interview.
Verwende die richtige Videotechnik
Eine hochwertige Kamera, ein oder mehrere Mikrofone und das passende Licht: für ein professionelles Interview braucht es einiges an Equipment. Natürlich ist die Technik-Ausstattung auch immer eine Frage des Budgets. Denn wenn man nur eine schnelle Straßenumfrage für einen Blog macht, reicht womöglich auch das Smartphone. Tritt man allerdings als Unternehmen auf, sollte man hier nicht den Rotstift ansetzen und auf Biegen und Brechen Kosten sparen wollen. Denn mit einem professionell hochwertigen Interview beeindruckt man womöglich potenzielle Kunden und macht auf sich als seriöser Geschäftspartner aufmerksam.
Plane genügend Personal ein
Ein Allround-Talent, das Fragen stellt, die Kamera bedient und den Ton checkt – prinzipiell möglich, aber wenig sinnvoll. Denn dann leidet die Konzentration und Fehler werden erst im Nachgang sichtbar. Deswegen ist immer besser, genügend Personal für einen Interviewdreh einzuplanen. Meist besteht das Team aus drei Personen: Moderator, der Fragen stellt, Kamera Operator und Tontechniker. So kann sich jeder auf sein Aufgabengebiet konzentrieren und ein professionelles Ergebnis liefern. Eine vierte Person kann beispielsweise bei einem Außendreh aufpassen, dass keine vorbeigehenden Passanten das Interview stören.
Ein Interview zu führen ist keinesfalls eine leichte Aufgabe. Denn ob sich ein stimmungsvoller Dialog zwischen den beiden Beteiligten entwickelt, hängt von vielen Faktoren ab. Trotzdem sollte man sich schon bei der Vorbereitung zumindest einen groben Gesprächsablauf überlegen. Überlege auch schon vorher Strategien, wie du das Gespräch wieder in die richtigen Bahnen leiten kannst, falls die Ausrichtung nicht mehr stimmt. Bleibe dabei aber immer höflich und lass dein Gegenüber immer aussprechen und falle nicht ins Wort – außer bei einem brisanten Thema.
Keine Back-Up-Files bei der Aufnahme
Der Super-Gau eines jeden Drehs: Beim Sichten des Materials fällt auf, dass die ersten Minuten beispielsweise fehlen. Oder der Ton rauscht und man versteht den Interview-Gast nicht wirklich. Checke deswegen immer am besten zwei- bis dreimal, ob die Aufnahme wirklich läuft. Mache Probeaufnahmen vorab und schau dir diese auf dem Computer an. Denn wenn das Material fehlerhaft oder komplett fehlt, muss das Interview im schlimmsten Fall wiederholt werden.
Exkurs: Der Achsensprung
Beliebt bei Interviews sind neben einer festen Kamera auch eine mobile Kamera, die das Interview aus verschiedenen Perspektiven aufnimmt. Vermeide dabei aber unbedingt den sogenannten Achsensprung. Stell dir rund um den Moderator und den Interview-Gast einen Kreis vor. Die mobile Kamera sollte dabei immer in der ersten Hälfte des Kreises bleiben. Denn wenn das Interview aus den “hinteren” 180 Grad gefilmt wird, sind links und rechts im Video vertauscht. Das kann bei problematisch beim anschließenden Schneiden werden und zu Verwirrung beitragen, sowohl für den Cutter als auch für den Zuschauer.